Die Rolle der Lehrpersonen bei den Hausaufgaben

Forum zum Feierabend – 28.02.2011
Die Rolle der Lehrperson bei den Hausaufgaben
Alois Niggli, PH Fribourg

1. Ausgangslage
Zurückzuführen auf ein Postulat (0714 v. 19.05.2009) der Bildungskommission des Stadtparlaments unter der Führung von Stefan Rosenblum wurde die Frage nach freiwilliger Aufgabenhilfe gestellt (Details im Postulat).
Die gemachten Aussagen basieren auf zwei Nationalfondsstudien aus den Jahren 2008 + 2009.

2. Zusammenfassung
Zuerst wurde die Kernfrage gestellt: kann man bei HA (Hausaufgaben) etwas dazu lernen? Das „gefühlte Ja“ wurde schlussendlich im Fazit mindestens teilweise widerlegt und zu einem „unter Umständen schon“ formuliert. Die wichtigsten Faktoren für und gegen den Nutzen von Hausaufgaben sind:
Pro:
– Gerade bei Kindern der Primarstufe ist ein Hauptnutzen von HA das Erlernen von Selbständigkeit und Eigenverantwortung.
– Die Motivation der Kinder durch Lehrer und Eltern trägt viel zur positiven Erledigung der HA beitragen.
– Je mehr Freude und Sinn die Kinder in der Erledigung der HA sehen, desto besser erfolgt die Ausführung.
Contra:
– Eine deutliche Verbesserung der Leistungsfähigkeit kann praktisch ausgeschlossen werden.
– Unterstützung durch Eltern ist förderlich, Einmischung schädlich.
– In 60 % der Fälle ist die Qualität des Elternverhaltens sub-optimal
Die Belastung durch HA ist sehr unterschiedlich. Eine Studie aus dem Jahre 1997 für die Mittelstufe zeigt auf, dass 50 % Der Schüler zwischen 15 – 44 Minuten täglich für die Erledigung der Aufgaben benötigte. Sehr wenige Schüler benötigten jedoch über drei Stunden!

3. Mein persönliches Fazit
Hausaufgaben sind in einem gewissen Masse sinnvoll, es gibt vermutlich auch hier kein „ganz richtig“ oder „ganz falsch“. Der Nutzen hinsichtlich Verbesserung der Leitungsfähigkeit ist fraglich. Die Art und Menge der Aufgabenerteilung muss altersabhängig erfolgen. Die Qualität der Hausaufgaben hat Bedeutung.
Vorteilshaft ist die individuelle Anpassung der Aufgaben bei Unter- oder Überforderung. Wenn Aufgaben als positiv empfunden werden (bringen mir was, sind „lässig“), ist der Nutzen signifikant besser. Dasselbe trifft zu, wenn die Eltern auf optimale Weise die Aufgabenerfüllung und das Lernen unterstützen (Einmischung vs. Unterstützung).
Eltern wie Lehrpersonen können mit wenig Aufwand zu einer Verbesserung beitragen. Eltern könnten durch das Elternforum unterstützt werden (Vortrag mit praktischen Beispielen).
Hausaufgabenhilfe sollte individuell passieren. Die meisten Kinder benötigen wohl keine oder nur eine anfängliche (Hilfe zur Selbsthilfe) Unterstützung, einige Kinder (insb. Hort, Fremdbetreuung) benötigen eine niederschwellige Unterstützung in Form von Aufsicht und Fragemöglichkeiten, wenige Kinder benötigen jedoch eine individuelle, ständige und intensive Betreuung.
In der anschliessenden Diskussion wurde auch die Idee aufgeworfen, das „Haus“ in Hausaufgaben wegzulassen und anschliessend an den ordentlichen Unterricht eine halbe Stunde für die Erledigung der Aufgaben einzusetzen. Ich denke, die Idee ist prüfenswert, die Umsetzung dürfte nicht leicht sein und gerade ältere Kinder dürften eher schwer zu motivieren sein.

–> die vollständigen Notizen und die PP-Präsentation können bei mir angefordert werden (via Kommentar oder Mail)

Probieren

Willst du mich auf die Probe stellen? Ja, ich möchte es einfach mal probieren.

 Frei nach mir

Realistisch

Realistisch ist, wenn dir jemand sagt, dass du heute extrem alt aussiehst und du dich genau so fühlst.

Frei nach mir (Irrtum vorbehalten)

Früher

Früher war alles besser. Das stimmt auf jeden Fall, vorausgesetzt früher war zu der Zeit, als die Welt noch ein einziges Meer war.

Frei nach mir (Irrtum vorbehalten)

Reife

Das Leben ist ein ständiger Reifeprozess, wobei Extremzustände zu vermeiden sind: Unreife und Überreife.

Frei nach mir (Irrtum vorbehalten)

Sünden in Powerpointpräsentationen

Was gibt es alles, was man auf keinen Fall oder eher nicht tun sollte? Natürlich gibt es da die Meinung, dass PPP überhaupt nicht notwendig sind, lassen wir diese Radikalvariante für den Moment aber mal weg.

Ich beginne mal:

– Endfolie mit „Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit“ – Grund: wenn die Präsi ansprechend und interessant ist, muss nicht der Vortragende sich bedanken oder?!

– Textbomben à la „Ich schreibe wirklich alles auf die Folie, was ich dann auch sagen werde“ – Grund: unleserlich, langweilig, nervtötend und macht die Tonspur unnötig.

– Folien können viel Text haben, wenn: nicht abgelesen und auf wenige Aussagen fokussiert wird und wenn die Absicht besteht, mit dem Handout mehr Informationen zur Verfügung zu stellen (als Zusammenfassung z. B. eines Berichtes). In diesem Fall sollten aber nicht unbedingt notwendige Folien ausgeblendet werden.

– Ansammlung von Aufzählungszeichen oder neudeutsch auch Bulletpoints gennant – Grund: unleserlich,  langweilig, nervtötend und macht die Tonspur unnötig.

– Tabellen und Grafiken, die keiner lesen kann – Grund: eben, es kann sie keiner lesen.

– Mehr Folien als die Anzahl der zur Verfügung stehenden Präsentationsminuten – Grund: Filme schaut man besser im Kino oder am TV.