RFID – Chancen und Gefahren

Einmal mehr lassen Entscheidungsträger aus Wirtschaft – und vielleicht auch aus Politik – jegliche Sensibilität hinsichtlich der berechtigten Datenschutzbedürfnissen der Bevölkerung vermissen und eine an sich geniale Technologie wird ungerechtfertigt verteufelt. Ist der Einsatz von RFID-Chips [1] in der „gröberen“ Logistik wie Lagerhäusern und Spedition effizienzsteigernd und aus Datenschutzsicht kaum kritisch, sieht es anders aus, wenn der Chip mit einer Person in Verbindung gebracht werden kann. Dies geschieht, wenn Güter (z. B. Kleidungsstücke) [2] mit einem RFID-Chip versehen werden, welcher auch nach dem Verkauf mit dem Kleidungsstück unsichtbar und nicht entfernbar verbunden bleibt.

Nun kann man sich fragen, wie heikel denn eine Verbindung zwischen einer Jack Jones-Unterhose und eines Herrn mittleren Alters ist. Zweifellos ist diese etwas zwischen peinlich (wenn sie gut sichtbar getragen wird) und dem modischen Gespür des Trägers. Grundsätzlich gilt: die Person muss wissen, dass ein solcher Chip vorhanden ist! Und wie verhält sich das bei Gütern wie Alkoholika, Medikamenten oder anderen Artikeln, welche mehr Aussage zulassen, als jene über den modischen Geschmack des Käufers?

Bekannt ist das Thema schon fast 10 Jahre [3], ebenso lang läuft die Diskussion über Gefahren. Das Thema wird wie gewohnt verharmlost: „es werden nur die Warenströme überwacht“, „die Chips können nur aus wenigen Metern Distanz ausgelesen werden“ oder „es werden keine unerlaubten Auswertungen (Stichworte sind Marketingprofile, Bewegungsprofile) erstellt“. Auch wird argumentiert, dass der Aufwand für die Chipentfernung nach dem Verkauf zu gross ist.

Die Wirtschaft sollte verpflichtet werden, die Chips entweder so anzubringen, dass es den Verkaufsstellen zugemutet werden kann, diese beim Verkauf zu entfernen oder aber die Chips zu zerstören. Dies ist mittels starker Magnetfelder möglich. Hinsichtlich der Profile kann sich jeder selber ausmalen, ob diese erstellt werden oder nicht. Sicher ist hier die Politik gefordert, griffige Rahmenbedingungen zu schaffen.

Quellen:
[1] a href=http://de.wikipedia.org/wiki/RFID
[2] http://www.pressetext.com/news/20120117014
[3] http://www2.argedaten.at/php/cms_monitor.php?q=PUB-TEXT-ARGEDATEN&s=95545atc

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