Kein «Medienführerschein» für Jugendliche

Der Nationalrat hat am Donnerstag, 03.03.2011 der Idee eines «Medienführerscheins» eine Absage erteilt. Dafür will er den Jugendmedienschutz fördern.

Tagi-Artikel

Ich bin klarer Verfechter von Aufgabenteilung Schule – Eltern. Die Schule kann und soll nicht für alle Themen und Sorgen Lösungen anbieten. Bei Themen, welche nahe an der Grundbildung sind, ist die Schule zuständig. Bei Themen, bei welchen nicht vorausgesetzt werden kann, dass der Grossteil der Eltern die notwendige Kompetenz hat, um überhaupt mitzusprechen oder aber viel wichtiger, die Kompetenz weiterzugeben, ist die Schule zuständig. Bei Themen, die aufgrund der hohen Aktualität und Wirkung behandelt werden müssen, ist die Schule zuständig. Wenn ich der Meinung bin, dass die Schule zuständig ist, schliesst dies jedoch die Beteiligung der Eltern nicht aus, im Gegenteil, sie sollten aktiv involviert werden (und sich involvieren lassen)!

Beim aktuellen Thema ist es so, dass der Grossteil der Eltern aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage sein dürfte (nicht wertende, nicht bewiesene, persönliche Meinung), die Bedeutung von Twitter, Facebook, Blogs, Chats, Internet im Allgemeinen, Handy / -kosten, etc. nur schon zu überblicken, geschweige denn, die wichtigsten Vor- und Nachteile zu kennen. Mindestens die Unterstützung durch die Schule – oder schulnahe Institutionen – sind absolut notwendig.

Aber vielleicht bringen wir das auch mit eigenem Engagement hin, ohne staatliche Unterstützung. In diesem Sinne hoffe ich, dass anstatt des „vom Staat verordneten“ Medienführerscheins sich Wege und Möglichkeiten finden werden, allfällig fehlende Kompetenzen zu fördern. Bei Eltern und bei Schülern, vielleicht aber auch bei Lehrern und bei Nationalräten.

PS: auf die Verwendung der weiblichen Schreibweise habe ich zu Gunsten der Lesbarkeit verzichtet. Das Thema ist unisex.

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